Blockchain – Brillantes Konzept oder nur heiße Luft?
Zu nächst einmal: Was ist Blockchain?
Man kann sich Blockchain vorstellen wie ein Register, das an alle teilnehmenden Knoten (bzw. Computer) verteilt ist. Diese Eintragungen sind voneinander abhängig und somit nachträglich schwer zu fälschen. Gleichzeit ist dieses Register doppelt geschützt, da es nicht an nur einem einzigen Ort liegt wo es eventuell manipuliert werden könnte, sondern im ganzen Netz gleichzeitig verteilt ist.
Dieses Register ist also nicht zentral und hat hohe Integrität. Und jetzt?
Hohe Transparenz!
Dadurch, dass das Register an jedem Knoten vorhanden ist und die Eintragungen überall liegen, lassen sich einzelne Geschehnisse leicht einsehen.
Hohe Stabilität!
Da die Daten nicht an einem einzigen oder ein paar wenigen Orten gespeichert sind, gibt es keine kritischen Stellen deren Ausfälle das ganze System lahmlegen würden.
Hohe Integrität
– also hohe Zuverlässigkeit – von Daten ist essenziell beispielsweise bei Zahlungen (siehe #Kryptowährungen). Außer Währungen gibt es noch einige andere interessante Anwendungsideen und -beispiele von Blockchain.
Eine interessante Anwendung wäre zum Beispiel Wahlen mit Blockchain. So würde das Fälschen von Wahlergebnissen massiv erschwert und durch gute Pseudonymisierung kann auch Anonymität erhalten bleiben.
Eine weitere gute Möglichkeit sind sogenannte Smart-Contracts. Also automatisierte Programme, die durch äußere Events ausgelöst eine finanzielle Aktion auslösen. Sagen wir, Alice wettet mit Bob, dass der FC Herbertshausen gegen Gustavhofen United gewinnt. Der Einsatz ist jeweils 10 (interne Währung). Beiden werden jetzt 10 vom Konto abgezogen und nach dem Spiel wird vom System automatisch 20 auf das Konto des Gewinners überwiesen. Alice und Bob sind somit weder der Willkür des anderen, noch der Willkür eines Dritten ausgesetzt. Der Smart-Contract ist nämlich Teil des Systems und somit dezentral auf vielen (allen) verschiedenen Knoten.
Obiges ist natürlich nur ein Beispielszenario. Bei Optionenhandel auf dem Finanzmarkt wäre sowas in großem Rahmen nützlich.
Mit Hilfe von Smart-Contracts ließe sich auch eine Mittelmannfreie Form von Shareconomy umsetzen. Nicht genutzte Ressourcen werden über Blockchain bereitgestellt. Dann kann ein Unternehmen (oder eine Privatperson), welches diese Ressourcen selbst benötigt – aber nicht hat – sie über Blockchain in Anspruch nehmen. Dabei wird direkt der Bereitsteller via Smart-Contract bezahlt und der Mittelmann fällt weg. So sind Unternehmen in der Lage, wenig genutzte Ressourcen häufiger einzusetzen und somit den Effizienzgrad zu steigern.
Blockchain könnte auch die Verwaltung und Handhabung von geistigem Eigentum im Internet nachhaltig verändern. Wenn geistiges Eigentum via Blockchain eingetragen wird, wird es ein Leichtes zu verfolgen, wem was gehört. Außerdem wäre es möglich, Lizenzen via Smart-Contracts abzuwickeln. Somit hätte man ein sehr integres, komplett transparentes Register für Copyright. Weiterhin könnte man unmissverständlich nachweisen, wann und wie die Rechte erworben wurden.
Die Anwendungsmöglichkeiten von Blockchain sind vielfältig und es gibt noch viel Raum für Innovation. Wo es mit Blockchain nachher tatsächlich hingeht lässt sich bisher nur erahnen. Klar ist, dass diese Technologie ihre Anwendung finden wird.
Bildnachweise für diesen Beitrag:
© twenty20photos – elements.envato.com
© iLexx – elements.envato.com
Hinterlasse einen Kommentar