DIGITALISIERUNG UND NACHHALTIGKEIT
Für viele sind Digitalisierung und Nachhaltigkeit weit voneinander entfernt, während andere in der Digitalisierung große Chancen in dieser Hinsicht sehen. Auf der einen Seite sind Computer und alle Arten von digitalen Technologien große Stromverbraucher (teilweise sogar unglaublich viel Strom); auf der anderen Seite können gute Planung und Tracking dafür sorgen, dass Ressourcen effizienter eingesetzt werden. In diesem Artikel gehen wir weiter auf einige Implikationen von Digitalisierung in puncto Nachhaltigkeit ein.
Probleme
Dass Computer und andere elektronische Geräte Strom brauchen ist nichts Neues und darauf gehen wir nicht weiter ein. Ein anderes Problem ist der E-Schrott, der erzeugt wird. Mobiltelefone sind hier ein gutes Beispiel: Mobiltelefone werden langsamer und müssen alle paar Jahre ersetzt werden. Dabei werden die alten Telefone häufig kaum bis nicht recycelt. Das gleiche gilt für viele Arten von E-Schrott.
Chancen
Durch gutes Tracking kann man Lieferungen optimal verfolgen und dafür sorgen, dass keine Produktionsprozesse angefangen werden, die nicht zu Ende gebracht werden können.
Predictive Maintenance (Englisch für „vorausschauende Wartung) kann dafür sorgen, dass Ausfällen vorgebeugt wird und so kann man sichergehen, dass möglichst wenige Materialien verschwendet werden. Bei Predictive Maintenance (PM) werden Maschinendaten erfasst und überwacht, sodass es sofort auffällt, falls eine Maschine sich ungewöhnlich verhält. Gegebenenfalls kann diese Maschine dann genau untersucht und auch gewartet werden, damit Materialschäden und Produktionsausfälle auf ein Minimum reduziert werden. Das erhöht die Lebenszeit und reduziert unnötigen Schrott. Gerade durch PM oder ähnliche Verfolgungsmodelle wird es immer rentabler und einfacher gezielt zu reparieren, anstatt ganze Maschinen oder Einheiten auszutauschen.
Bei verderblichen Waren können Datenanalysen dafür sorgen, dass Trends rechtzeitig erkannt werden, um einen möglichst optimalen Warenvorrat ermöglichen zu können: möglichst wenig Ware verdirbt, während der Bedarf möglichst genau gedeckt wird. Das minimiert Verwendung und erhöht Gewinne.
Ein klassisches Beispiel ist auch das Digitalisieren von Dokumenten. Rechnungen, Briefe etc. können in digitaler Form bleiben und so wird einiges an Müll vermieden. Das gleiche gilt auch für CDs, Videokassetten etc. Wenn man Daten direkt digital verschickt (z.B. mittels eines Cloudspeichers), kommt man gar nicht erst in die Verlegenheit etwas recyceln zu müssen. Man denke nur daran, wie viele Bücher durch einen E-Reader ersetzt werden können.
Auch beim Zustellen können Technologien helfen den Aufwand zu minimieren. Es lassen sich beispielsweise optimale Routen für eine Flotte berechnen, sodass die Waren zum richtigen Zeitpunkt eintreffen, während die Fahrtzeit (oder Benzinverbrauch) minimiert wird. Benutz man dazu Trackingtechnologien, können die Routen basierend auf Echtzeitdaten jederzeit angepasst werden, wenn sich etwas ändert.
Sharing Economy ermöglicht eine zeitweise Verwendung von Ressourcen (z.B. Wohnraum via AirBnB). Hier werden Onlineplattformen verwendet, um dafür zu sorgen, dass der Benutzer seine Leistung bekommt. So muss beispielsweise nicht jeder, der gerne in der Lage sein will Auto zu fahren, eins besitzen. Mit einer Smartphone-App kann man sich den nächsten Wagen anzeigen lassen und ihn mieten. Am Zielort wird das Auto dann abgestellt und man zahlt nur für die tatsächliche Verwendung. Im Idealfall reduziert das die Anzahl notwendiger Autos und bringt den Verbrauchern zusätzlichen Komfort; das Auto wird lediglich als Dienstleistung bezogen und man muss sich um Ölwechsel, TÜV etc. nicht mehr selbst kümmern.
Digitalisierung und Nachhaltigkeit: Fazit
Man sieht also, dass Digitalisierung recht komplexe Auswirkungen für die Zukunft haben kann. Wenn wir Recycling und Stromerzeugung gut regeln und die Vorteile digitaler Technologien optimal nutzen, könnte das in puncto Nachhaltigkeit einen gigantischen Unterschied machen.
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